Der Tod ist die Grenze des Lebens, nicht aber der Liebe.
als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen.
Umso wichtiger ist es, dass sie in ihrer Trauer über den Tod ihres Kindes auf einfühlsame,
herzliche und empathische Weise begleitet werden.
Sondern mit der Gewissheit, dass die Trauer über einen so
schmerzhaften Verlust keine Stoppuhr kennt.
Wir Väter stehen in dieser Situation vor einer doppelten Herausforderung:
In diesen schweren Zeiten wird den betroffenen Müttern häufig viel Mitgefühl entgegengebracht. Das ist richtig und notwendig! Gleichzeitig finden die emotionalen Anliegen von Vätern in unserer heutigen Zeit oft nicht den Raum, den sie verdienen.
Und: Der «innere Antreiber» macht selbst in solchen Momenten oft keine Sendepause: Die mentale Belastung infolge einer ungesunden Erwartungshaltung, «schnell wieder in die richtige Spur zu finden», ist enorm.
Ganz egal, ob Mann sich diesen Druck selbst auferlegt oder mit gesellschaftlichen Erwartungen an das «starke Familienoberhaupt» zu kämpfen hat: Er ist da. Er tut weh. Und es führt kein Weg daran vorbei, sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Hey - ich bin Lukas
Ich spreche nicht zufällig über «uns Väter». Denn ich weiß, wie es sich anfühlt, ein Sternenkind schweren Herzens zu verabschieden. Um die Zeit und den Raum zu kämpfen, die es braucht, um der eigenen Trauer über diesen Verlust gerecht zu werden.
Und sich vollends darauf zu konzentrieren, worum es wirklich geht: Einen Umgang mit dieser Trauer zu finden, um schrittweise wieder ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Anstatt aufgrund falscher Erwartungen direkt wieder in den «Alltagsmodus» zu schalten.
Aus meiner mehrjährigen Erfahrung in der Begleitung von Vätern weiß ich: Männliche Trauer entpuppt sich immer wieder aufs Neue als Tabuthema.
Wir Väter tun uns oft schwer, vermeintlich negative Emotionen wie Trauer, Wut oder Ohnmacht zuzulassen. Und uns ihnen so zu widmen, dass sie den notwendigen Raum bekommen, um derart schwierige Situationen im Leben zu meistern wie den Verlust eines Kindes.
Oft fühlen wir uns überfordert, wenn es darum geht, diese Gefühle zu akzeptieren – anstatt sie zu verdrängen. Die Beschäftigung damit ist schmerzhaft.
Ich bin überzeugt: Auch uns Männern tut es gut, über unsere Trauer zu sprechen. Aus dieser Überzeugung ist für mich eine persönliche Mission geworden: Für Väter ein offenes Ohr zu haben, wenn das Herz besonders schwer wird.
Was ich dir aber versichern kann: Auch wenn es heute vielleicht noch ganz weit weg erscheint… es gibt die Aussicht auf ein «normales» Leben. Vielleicht nicht heute. Vielleicht auch nicht morgen. Aber auf lange Sicht – und mit der notwendigen Unterstützung.
Natürlich kannst du das alles mit dir allein ausmachen – ich bin nicht hier, um dir zu erklären, was richtig und was falsch ist. Jeder Mensch ist anders und hat das Recht, selbst darüber zu entscheiden, was er in dieser Situation braucht.
Aus meiner Erfahrung finden aber vor allem die Väter, die «Ja!» zu einer professionellen Begleitung sagen, auf gesünderem Wege wieder zurück in ein Leben, das sie im Rahmen ihrer persönlichen Umstände als «normal» empfinden können.
Es wird nie «alles wieder gut». Aber es kann wieder besser werden, wenn du den Mut hast, dich mit deiner Trauer – dem vermutlich intimsten Gefühl, das es überhaupt gibt – einer Person anzuvertrauen, die weiß, worauf es in diesen Momenten ankommt.
Nachdem mir Begleitung anderer erfahrener Menschen nachhaltig geholfen hat, einen gesunden Umgang mit meinen Emotionen zu finden und diesen Schmerz Stück für Stück zu akzeptieren, anzuerkennen und damit zu leben, möchte ich dir die Hand reichen.
Copyright Titelfoto: Miriam Stanke